Der JD-800 klingt -um es einfach zu sagen- sehr musikalisch, weil bei seiner Entwicklung besonderen Wert auf die Planung und Realisation geeigneter Schaltkreise und Bauteile gelegt wurde. Sowohl der digitale als auch der analoge Bereich des JD-800 wurden mit dem Ziel konstruiert, die bestmöglichen Qualitätsnormen zu übertreffen. Im Detail bedeutet dieses hohe Samplingfrequenzen, fortgeschrittene Schaltungslogiken, ausschließliche Benutzung von Bauteilen erster Qualität sowie 18 bit digital-analog Wandlung. Der Schlüssel zu den (Klang-) schöpferischen Möglichkeiten des JD-800 ist in seiner Benutzeroberfläche zu finden, die praktisch für jeden Parameter einen eigenen Regler besitzt, so daß Klänge einfach und intuitiv geschaffen werden können. Da der JD-800 mit sehr hohen Rechengeschwindigkeiten arbeitet, reagiert er außergewöhnlich schnell auf Bedienungsvorgänge jeder Art. Auch dadurch wird dem Benutzer bewußt, daß der JD-800 ein außergewöhnliches Musikinstrument ist und nicht nur ein Synthesizer. Auch durch die maximal 24-fache Polyphonie und den 6-fachen Multimode wird abermals die Außergewöhnlichkeit des JD-800 deutlich. Der JD-800 ist ROLAND's verwirklichte Idee des ideal zu programmierenden Synthesizers.
Hauptbestandteil der Klangerzeugung des JD-800 ist ein neuentwickelter ROLAND Chip, der mit hoher Rechengeschwindigkeit auch große Parametermengen verarbeiten kann. Verschiedenste Wellenformen können durch zeitveränderbare Filter undVerstärker verändert werden, um sogenannte "Tones" zu erzeugen. In einer "Tone Palette" lassen sich bis zu vier "Tones" zusammenfassen, um diese gemeinsam oder getrennt-weiter zu bearbeiten und um sie mit den integrierten digitalen Effekten anzureichern.
Wellenformgenerator
(Auch hier der alzuoft gemachte Fehler: WAVE muss bei Synthesizern mit SCHWINGUNG, nicht mit Welle übersetzt werden) Das Ausgangsmaterial der Klangerzeugung besteht im JD-800 aus 108 Wellenformen. Diese Wellenformen wurden mit hoher Auflösung aufgezeichnet. Viele dieser Wellenformen besitzen zahlreiche Obertöne, so daß sie mittels des zeitveränderbaren Filters (TVF) ausdrucksvoll bearbeitet werden können. Diese Fülle an hochfrequenten Signalbestandteilen erzeugt besonders klare, saubere Klänge.
Der Wellenformgenerator kann die Tonhöhe einzelnen Wellenformen u.a. durch eigene Hüllkurven und Zufallsfunktionen beeinflussen. Weitere Wellenformen lassen sich mittels optionaler Wellenform-Karte benutzen.
TVF (Zeitveränderbarer Filter) (Auch hier: elektrische Filter sind sächlich!)
Die TVF's des JD-800 können wahlweise als Hochpass-, Tiefpass- oder Bandpassfilter arbeiten. Die Resonanz der Filter kann bis zur Eigenschwingung geregelt werden.
TVA (Zeitveränderbarer Verstärker)
Die Verstärker des JD-800 verfügen über neuartige "Keyfollow"(Tastaturfolge) Funktionen, mit denen es möglich ist, bis zu 4 "Tones" über den kompletten Tastaturbereich ein- bzw. auszublenden.
Hüllkurvengeneratoren
Der JD-800 ist mit drei Arten Hüllkurvengeneratoren für Tonhöhe,Klangfarbe und Lautstärke ausgestattet. Diese unabhängigen Hüllkurvengeneratoren ermöglichen eine präzise Steuerung der zeitlichen Entwicklung des Klanges.
LFO's
Zwei unabhängige LFO's ermöglichen die Erzeugung lebendiger Klänge. Als Modulations(wellen)form steht dabei Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Sample + Hold sowie Random zur Verfügung. Weiterhin ermöglicht die "Fade Control"Funktion eine Vielzahl verzögerter Vibratoeffekte.
Palette
In der "Palette" lassen sich bis zu vier "Tones" miteinander kombinieren. Somit lassen sich sowohl besonders "fette" Sounds als auch Sounds, die verschiedene "Tones" in unterschiedlichen Tastaturabschnitten verwenden, erstellen. Durch unterschiedliche Hüllkurveneinstellungen ist es natürlich auch möglich, die "Tones" zeitversetzt zu programmieren-ein "Tone" für die Attack-Phase, ein "Tone" fürs Decay, ein "Tone" für den Sustain-Pegel und einen für die Release-Phase.
Multieffekt Fähigkeiten
Die hochwertigen Digitaleffekte des JD-800 zeichnen sich durch ihre Qualität und Flexibilität aus. Durch diese Parameter können diese Effekte den eigenen Bedürfnissen angepaßt werden. Die Effekte sind in zwei Gruppen geordnet:
• Gruppe A:
&loast; Distortion: Sieben verschiedene Verzerrungsarten vom warmen Klang übersteuerter Röhrenverstärker bis zu harten, metallischen Verzerrungen stehen zur Verfügung. &loast;Phaser: Manuelle Kontrolle, Modulationsgeschwindigkeit und stärke, Resonanz sowie das Mischverhältnis sind die Parameter dieses Effekts. &loast; Spectrum: Sechs variable Bandpassfilter können hierbei für drastische Klangveränderungen genutzt werden. &loast; Enhancer: Dieser Effekt erzeugt klangliche Durchsichtigkeit und Klarheit, da nur Obertöne bearbeitet werden.
• Gruppe B: &loast; Reverb: Zehn verschiedene Hallalgorithmen, darunter "Room", "Hall" und "Gated Reverb" stehen hier zur Verfügung. Die Vorverzögerung, der Pegel der Erstreflektionen sowie die Höhendämpfung lassen sich getrennt einstellen. Die maximale Hallzeit beträgt 20 Sekunden. &loast; Chorus: Durch variable Verzögerungszeiten sind sowohl Flan ging als auch Doubling-Effekte möglich. &loast; Delay: Hier steht ein Dreifach-Echo zur Verfügung, bei dem sowohl die Verzögerungszeit als auch die Panoramalage (links, rechts, mitte) jedes Rückwurfes getrennt programmiert werden kann. Die maximale Verzögerungszeit beträgt 600ms.
Alle sieben Effekte können gleichzeitig benutzt werden. Die Reihenfolge der Effekte innerhalb beider Gruppen ist beliebig und kann, um spezielle Effektkombinationen zu erzielen, abgeändert werden.
Pammetrischer 3-Band-Equalizer
Der parametrische Equalizer des JD-800 arbeitet mit drei Filtern (Low 200Hz, Mid 200Hz-8kHz, High 4kHz -8kHz), die sich auch überlappen können. Die maximale Anhebung bzw. Absenkung beträgt pro Bereich +/-15dB. Die Einstellungen des Equalizers lassen sich unabhängig für jedes Patch abspeichern.
Mix-Out-Filter
Diese globale Dreiband-Klangregelung (Bass. Mitten und Höhen) ermöglicht eine individuelle Anpassung an das benutzte Audio System.
Zur Speicherorganisation
Bis zu vier "Tones" können kombiniert werden, um ein "Patch" zu bilden. 64 dieser "Patches" lassen sich im internen Speicher des JD-800 ablegen. Auf einer (getrennt erhältlichen) M-256E Speicherkarte können weitere 64 "Patches" gespeichert werden. In den "Patches" werden weiterhin die Einstellungen der Effekte sowie verschiedene Parameter zum Ansteuern externer MIDI-Geräte abgespeichert.
Die Benutzeroberfläche
Obwohl der JD-800 über eine Vielzahl an Schiebereglern, Knöpfen und Tasten verfügt, ist die Bedienung nahezu selbsterklärend, da die Anordnung der Regler und Knöpfe dem logischen Schema des Signalflusses entspricht. Klänge können bis hin zu den umfassendsten Parametern unmittelbar in Echtzeit verändert und dabei abgehört werden.Der "Manual" Taster ermöglicht es, die voreingestellten (Preset-) Werte der verschiedenen Parameter durch die aktuellen auf der Benutzeroberfläche eingestellten Werte zu ersetzen. Der JD-800 ist mit zwei alphanumerischen LCD-Anzeigen sowie mit einer zweistelligen LED-Anzeige ausgestattet, so daß jederzeit Informationen über Einstellungen und Werte zur Verfügung stehen.
Das Editieren von "Patches"
Im Gegensatz zur in vielen Digitalsynthesizern üblichen menügesteuerten Dateneingabe mittels "Data Entry" Taster ermöglicht der JD-800 eine einfache Bedienung durch Schieberegler. So kann z.B. ein Parameter wie etwa "TVF Cutoff" angewählt und dann für jeden der vier "Tones" eines "Patches'' unabhängig verändert werden. Außerdem kann durch "Active Tone Selection" ein Parameter für alle angewählten "Tones" mit identischen Werten verändert werden.
Solo Mode
Der JD-800 kann mittels der "Solo"-Funktion auch als einstimmiger Synthesizer genutzt werden. Zusammen mit Portamento- und Legato-Funktionen wird das Spielen ausdrucksvoller Synthesizer-Soli vereinfacht. Die Einstellungen werden pro Patch abgespeichert und können jederzeit durch die zugehörigen Taster ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Performance Modi
Der JD-800 ist für unterschiedliche Anwendungen mit zwei Performance Modi ausgestattet:
1. Single Mode: Im "Single Mode" arbeitet der JD-800 als "Performance Synthesizer": vierfache Layerbzw. Splitsounds. Echtzeitklangveränderung sowie die Nutzung der Effekte beider Gruppen (A + B) sind nur einige der Möglichkeiten, die hier zur Verfügung stehen.
2. Multi Mode: Im "Multi Mode" fungiert der JD-800 als sechsfach multitimbrale Klangquelle. Fünf der sechs "Parts" benutzen dabei Klänge der "Patchs"; dem sechsten sogenannten "Special Part" können bis zu 61 eigene "Tones" zugewiesen werden, so daß jede Taste des JD-800 einen anderen "Tone" steuert. Somitkönnen spezielle Setups für Effektbzw. Percussionsounds erstellt werden. Ferner ist es natürlich auch möglich, den JD-800 neu zu skalieren, um ihn in einer anderen Stimmung zu spielen. Jeder "Part" des JD-800 verfügt über unabhängige Einstellungsmöglichkeiten für die Lautstärke, die Panoramalage, die Solo- und die Portamentofunktion sowie den MIDIEmpfangskanal.
Chorus, Delay und Reverb können pro Part getrennt geschaltet werden. Die sechs Parts können unabhängig voneinander den Stereo Mix oder den Stereo Direct Ausgängen zugewiesen werden, die bei entsprechender Panoramaeinstellung auch als Einzelausgänge fungieren können.
MIDI
Der JD-800 kann aufgrund seiner MIDI-Möglichkeiten als Masterkeyboard in größeren Midisystemen genutzt werden. Für jedes Patch können zwei unterschiedliche MIDI-Sende-Kanäle sowie unterschiedliche Program-Change-Befehle einprogrammiert werden, so daß zwei externe MIDI Einheiten vom JD-800 aus gesteuert werden können. Weiterhin ist es möglich, einen Splitpunkt zu setzen, dessen Position frei bestimmber ist.
Beim JD-800 bedeutet "Programmierbarkeit" viel mehr als nur "Speicherbarkeit". Echtzeit-Soundgestaltung als Mittel musikalischen Ausdrucks ist die grundlegende Eigenschaft dieses synthesizers der 90er Jahre. Natürlich ist dies nichts neues bei Roland. Schließlich war es schon immer unsere Philosopie, daß ein synthesizer gemäß der ursprünglichen Definition programmierbar sein sollte. Eine analoge benutzeroberfläche mit einer großen Anzahl von Schiebereglern und Knöpfen ermöglicht beim JD-800 schnellen und einfachen Zugriff auf die kraftvolle, digitale Klangerzeugung.
• Tastatur: 61 anschlagdynamische Tasten mit Aftertouch • Interner Wellenspeicher: 24 Mbit ( es gibt natürlich keinen Speicher für Wellen, sondern für Schwingungsformen!) • Max. Polyphonie: 24 Stimmten • Speicherkapazität &loast; Interner Speicher: 1 System, 64 Patches, 1 Multitimbral und Special Part Set &loast; Speicherkarte (M-256): 1 System, 64 Patches, 1 Multitimbral- und Special Part Set • Integrierte Effekte: &loast; Gruppe A (Distortion, Phaser, Spectrum, Enhancer), &loast; Gruppe B (Chorus, Delav, Reverb), 3-Band EQ (Höhen. Mitten, Tiefen), • Mix Out Filter (Höhen, Mitten, Tiefen) • Display: 2 LED mit acht Segmenten, 1 rückbeleuchtete LCD mit 22 Zeichen auf 2 Zeilen 1 rückbeleuchtete LCD mit 16 Zeichen auf 2 Zeilen • Ein- u. Ausgänge: Mix Out (L/mono, R), Direct Out (L, R) Kopfhörer, MIDI (In, Out, Thru) Hold Pedal In, Ext. Control In • Abmessungen: 1040 (B) x 420 (T) x 108 (H) mm • Gewicht: 15,0 kg
• Sonderzubehör: M-256E Speicherkarten, DP-2/6 Fußpedal, BOSS FS-5U Fußpedal, EV-5 Expression Pedal, BOSS FV-300L Volume/Expression Pedal, SL-JD80 Sound Library Cards, KS-5 Ständer
(Aus einem anderem Prospekt folgende Absätze:)
Völlig zu Recht gilt der JD-800 als Höhepunkt in der Entwicklung programmierbarer Synthesizer. Aus der Kombination von hochwertiger Digital-Technologie und analogen Bedienelementen entstand ein moderner Synthesizer mit denkbar großer Flexibilität bei der Echtzeit-Soundeditierung. Die neuentwickelte Klangerzeugung verfügt über 24-stimmige Polyphonie sowie 6fache Multitimbral-Fähigkeit und gewährleistet unbegrenzte Möglichkeiten eindrucksvoller Klanggestaltung.
Mit einer hohen Sampling-Rate und einer 18 Bit D/A-Umwandlung verfügt der JD-800 über eine unbestritten professionelle Soundqualität. Die Wellenformen (In Synthesizern sind es räumlich 1 dimensionale SCHWINGUNGEN und keine 2 oder mehr-dimensionale Wellen!) können durch Parameter Time Variant Filter (TVF) und Time Variant Amplifier (TVA) modifiziert und editiert werden. Jedem Tone lassen sich 2 LFOs, Tonhöhen-Hüllkurven, TVF und TVA sowie separate Dynamikhüllkurven zuordnen. Bis zu 4 Tones können zu einem Patch konfiguriert werden. Die Parameter lassen sich bei jedem Tone innerhalb eines Patches unabhängig bearbeiten und ermöglichen eine denkbar einfach Soundeditierung.
Der JD-800 ist mit einer großen Anzahl integrierter Digital- Effekte ausgestattet. Bis zu acht Effektblöcke können gleichzeitig verwendet werden, und die Schaltfolge ist änderbar. Zudem bietet der JD-800 einen parametrischen Drei-Band-Equalizer und einen Mix-Out-Filter. Alle Effekteinstellungen lassen sich in einem Patch speichern.
Der interne Speicher des JD-800 bietet Platz für 64 Patches. Weitere 64 können auf einer externen RAM-Card (M-256E, Sonderzubehör) gespeichert werden. Das Editieren der Patches ist denkbar einfach und erfolgt über Schieberegler, Drehknöpfe. Tasten für Tone-Aktivierung und 4 Tone Palette-Schieberegler auf der Bedienoberfläche des Synthesizers.
Der JD-800 ist mit zwei wählbaren Performance-Modi ausgestattet: dem Single-Mode und dem Multi-Mode. Der Single-Modus optimiert die Verwendung des JD-800 als Performance-Synthesizer. Im Multi-Modus fungiert der JD-800 als ein sechsfach multitimbrales Klangmodul. Dabei sind die Parts 1 - 5 für die Verwendung mit Patches vorgesehen, während mit Part 6 (Special-Part) Drum/Percussion-Sets oderspezielle Sound-Skalen erstellt werden können.
Jedes Patch kann im Dual- oder Split-Modus auf zwei MIDI-Kanäle senden, so daß mit dem JD-800 zwei separate MIDI-Konfigurationen gesteuert werden können. Diese Fähigkeit macht den JD-800 zu einem idealen Masterkeyboard und MIDI-Controller in einem komplexen MIDI-System. (Gewagte These! Der JD-800 kann die Spieldaten auf zwei MIDI-Kanälen senden und pro Patch dazu Programmwechsel senden. Das wars aber auch schon.)
Die Soundvielfalt des JD-800 kann durch die Verwendung der Karten der SL-JD80-Serie noch erweitert werden. Diese Bibliothek bietet sowohl Drum- und Percussionsounds als auch akustischen Gitarren- und Bläser-Sounds in absoluter CD-Qualität. Jedes Set besteht aus zwei Karten: einer PCM-Wellenform- und einer Datenkarte. Die Wellenformkarten (SO-JD80) bieten gewissermaßen das Rohmaterial, während die Datenkarten (PN-JD80) Parameter-Einstellungen wie z.B. die 64 Patches oder Special Part-Setups liefern.
Dieser Text ist ein Zitat von einem Roland Prospekt oder einer Webseite. Eventuelle Abweichungen vom Gerät sind gut möglich, da diese Texte in der Regel von der Werbeabteilung verfasst bzw. übersetzt wurden und bisweilen keinerlei Überprüfung mit dem Gerät erfahren haben.
Museumsbesitz: ja, Exponat # 165
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